Historie
Das Diakonissenwerk Korbach e.V. ist eine diakonische Einrichtung in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Das Werk gehört dem Kaiserswerther Verband deutscher Mutterhäuser und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Diakonie Hessen an. Träger ist der Verein "Diakonissenwerk Korbach e.V.", dessen Satzung in der Fassung aus dem Jahr 1998 beim Amtsgericht Korbach hinterlegt ist.
Dem Diakonissenwerk Korbach gehört zurzeit noch eine Diakonisse im Ruhestand an, die auch in der Wohnanlage lebt. Das Werk wird durch den Vorsteher des Werkes, Pfarrer Stefan Paternoster und der Leitenden Schwester Rosemarie Lösel geführt; Pfarrer Paternoster ist Leiter der Psychologischen Beratungsstelle und Pfarrer der SELK-Gemeinden Korbach und Sachsenberg.
Der Trägerverein hat 20 Mitglieder. Sein Vorstand besteht aus örtlichen Gemeindegliedern und Kirchengliedern der SELK, zurzeit insgesamt 6 Personen. Der Vorsitzende des Vereinsvorstandes ist Pfarrer Dr. Peter Lochmann aus Korbach, seine Stellvertreterin ist die "Leitende Schwester" Rosemarie Lösel aus Homberg (Efze).
Das Diakonissenwerk betreibt eine Senioren-Wohnanlage mit 19 Wohnungen barrierefrei im sozialen Wohnungsbau, 3 weitere barrierefreie Wohnungen und 4 Einfamilienhäuser, eine psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familie- und Lebensfragen und beherbergt das Bildungszentrum für Pflege und ihren Gebäuden.
Die Kaiserswerther Schwesternschaft in Korbach
1952 kamen die ersten Diakonissen nach Korbach. Sie wurden vom Mutterhaus in Guben, das an der polnischen Grenze liegt, entsandt. Die Diakonissen hatten eine Krankenpflegeausbildung und arbeiteten ausnahmslos im Stadtkrankenhaus Korbach.
Im Juli 1959 gründeten die Diakonissen den Verein Diakonissenwerk Korbach e.V. und bauten 1960 ein Wohnhaus, in dem die Diakonissen leben konnten und darüber hinaus die Ausbildung der Krankenpflegeschülerinnen stattfand. Schwester Annemarie Burgfeld übernahm 1962 die Leitung der Pflegeschule. 1971 wurde die Trägerschaft der Schule an die Stadt Korbach übergeben. Doch die Leitung der Pflegeschule verantwortete noch bis zu ihrem Ruhestand 1980 Schwester Annemarie.
Das Diakonissenwerk versorgte im Laufe der Jahre 20 Diakonissen, die im Mutterhaus in Guben eingesegnet worden waren. Durch den Mauerbau 1962 erfolgte die Trennung der Korbacher Schwestern vom Mutterhaus. So übernahmen die jeweils leitenden Schwestern die Aufgaben einer Oberin.
Die Diakonissen in Korbach hielten aber soweit wie möglich den Kontakt zu den Gubener Schwestern aufrecht, was unter anderem durch einen regen Briefverkehr belegt ist. Die Schwesternschaft wurde nach dem sogenannten Kaiserswerther Modell geführt. Das bedeutete, dass die Leitung paritätisch von der leitenden Schwester und einem Pfarrer als geistlichem Leiter verantwortet wurde.
Seit 1952 waren als Leitende Schwestern folgende Frauen im Amt: Elisabeth Lötzer bis 1980, Annemarie Burgfeld von 1983 bis 1990 und Helga Habermann von 1990 bis 2003. Danach blieb diese Stelle vakant, bis sie 2017 mit Rosemarie Lösel besetzt wurde.
Die leitenden Geistlichen waren in dieser Zeit Pfarrer Herbert Otto bis 1978, Pfarrer Lüder Wilkens von 1978 bis 1989, Pfarrer Dr. Peter Lochmann 1989 bis 1999, Pfarrer Stefan Paternoster seit 1999.
Geschichte und Entwicklung der Pflegeschule, heute Bildungszentrum des Krankenhauses Korbach
Schwester Elisabeth Lötzer leitete die Pflegeschule bis 1962. Ab 1962 übernahm Schwester Annemarie Burgfeld die Leitung der Schule bis 1980. Von 1980 bis 1985 oblag die Leitung Herrn Hans-Jürgen Tietze. Er wurde von Frau Ruth Piro-Klein abgelöst, die bis 2015 die Pflegeschule leitete. Seitdem liegt die Leitung in der Verantwortung von Herrn Matthias Funke.